Bohne

Bohne
Boh|ne ['bo:nə], die; -, -n:
a) [kletternde] in Gärten gezogene, buschig wachsende Pflanze, deren nierenförmige Samen zu mehreren in länglichen, fleischigen Hülsen sitzen:
die Bohnen ranken an Stangen; Bohnen ziehen, anbauen.
Zus.: Buschbohne, Feuerbohne, Sojabohne, Stangenbohne.
b) als Gemüse o. Ä. verwendete Frucht der Bohne (a): heute gibt es [grüne] Bohnen.
Zus.: Brechbohne, Schnittbohne.
c) als Gemüse, in Suppen verwendeter Samen der Bohne (a): weiße, dicke Bohnen.

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Boh|ne 〈f. 19
1. 〈Bot.〉 Angehörige einer Gattung der Schmetterlingsblütler, Gemüsepflanze: Phaseolus; Sy Fasel2, Fasole, 〈veraltet〉 Fisole
2. deren Frucht
3. Kaffee- od. Kakaofrucht (Kaffee\Bohne, Kakao\Bohne)
4. 〈Vet.〉 Vertiefung an der Reibfläche des Schneidezahns beim Pferd (wichtig für die Altersbestimmung); Sy Kunde3
● blaue \Bohnen 〈scherzh.〉 Gewehr-, Pistolenkugeln; das interessiert mich nicht die \Bohne 〈umg.〉 überhaupt nicht [<ahd. bona, engl. bean <germ. *bauna <idg. *bhabha „Saubohne“; zur Wurzel *bha-]

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Boh|ne , die; -, -n [mhd. bōne, ahd. bōna, viell. verw. mit Beule u. eigtl. = die Geschwollene]:
1.
a) (zu den Schmetterlingsblütlern gehörende) [kletternde] in Gärten gezogene Pflanze, deren Samen zu mehreren in länglichen, fleischigen Hülsen sitzen:
blühende -n;
die -n ranken an Stangen;
b) die als Gemüse verwendete Frucht der Bohne (1 a):
grüne -n;
-n pflücken, abziehen;
c) nierenförmiger Samen der Bohne (1 a):
weiße -n;
blaue B. (scherzh. veraltend; Gewehr-, Pistolenkugel; nach der Farbe des Bleis);
nicht die B. (ugs.; überhaupt nicht; im Hinblick auf die Wertlosigkeit der einzelnen [als Spielgeld verwendeten] Bohne 1 c: das interessiert mich nicht die B.);
-n in den Ohren haben (ugs.; nicht hinhören, wenn jmd. etw. sagt).
2. Kurzf. von Kaffeebohne:
-n rösten.

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Bohne,
 
1) Botanik: Bezeichnung für verschiedene Schmetterlingsblütler der Gattungen Wicke (Vicia), Bohne (Phaseolus), Helmbohne (Dolichos), Kuhbohne (Vigna) und Glycine (Sojabohne). Ihre Früchte und Samen dienen vorwiegend der menschlichen Ernährung, die Pflanzen selbst werden meist als Viehfutter verwendet. Die aus Südasien stammende Ackerbohne (Vicia faba minor) ist in den mittel- bis nordeuropäischen Ländern eine alte Kulturpflanze. Ihre kleinen Samen werden als Viehfutter genutzt. Die Dicke Bohne (Saubohne, Pferdebohne oder Puffbohne, Vicia faba maior) wird als Viehfutter oder Gemüsepflanze angebaut. Die Gartenbohne, aus Amerika stammend, kommt in zwei Formen vor: die niedrige Buschbohne (Phaseolus vulgaris var. nanus) und die windende Stangenbohne (Phaseolus vulgaris var. communis), deren Hülsen (grüne Bohnen) und die reifen Samen (weiße Bohnen) gegessen werden. Die von den Samen befreiten, getrockneten Hülsen der Buschbohne enthalten Stoffe mit harntreibender Wirkung und werden deshalb in der Naturheilkunde verwendet (Heilpflanzen, Übersicht). Die scharlachrot oder weiß blühende Feuerbohne (Türkenbohne oder Prunkbohne, Phaseolus coccineus) wird meist als Zierpflanze angebaut. Die Mondbohne (Phaseolus lunatus) wird in den Tropen und Subtropen als Gemüse- und Trockenbohne kultiviert; sie enthält Phaseolunatin (Bohnengifte). Die Mungobohne (Phaseolus aureus) ist Volksnahrungsmittel in Asien, Afrika und Mittelamerika. Die Asukibohne (Adzukibohne, Phaseolus angularis) ist nur als Kulturpflanze bekannt; ihre jungen Hülsen und reifen Samen sind ein wichtiges Nahrungspotenzial im tropischen Asien und in China. Die Helm- oder Faselbohne (Dolichos lablab) wird in Ägypten und Vorderindien angebaut; ihr Stroh findet als Viehfutter Verwendung. Die Kuh- oder Augenbohne (Vigna sinensis) wird besonders in Vorderindien und Afrika als Gemüse genutzt.
 
Im übertragenen Sinne Bezeichnung für ähnlich geformte Samen völlig anderer Pflanzen, wie Kaffee- und Kakaobohnen.
 
 
Schon in der Steinzeit diente die Dicke Bohne als Nahrungsmittel. In Mitteleuropa ist sie seit der Eisenzeit bekannt. In Ägypten fand sie sich als Beigabe in Gräbern der 12. Dynastie. Die schwarz gefleckte Blüte galt im Altertum als Todessymbol. Deshalb durften die ägyptischen Priester und später auch die Pythagoreer keine Bohnen essen. Griechen und Römer brachten Göttern der Unterwelt Bohnenopfer dar. Germanen und Slawen benutzten Bohnen bei Totenopfern. Im Mittelalter war die Bohne neben Erbse und Linse Fastenspeise. - Garten-, Feuer- und Mondbohne waren in Amerika bereits in vorgeschichtlicher Zeit verbreitet, wie u. a. nordamerikanische Grabfunde belegen. Sie gelangten im 16. Jahrhundert, zum Teil durch portugiesische Sklavenhändler, über Afrika nach Europa.
 
 2) Zoologie: Kụnde, bei Pferden die Vertiefung des Zahnschmelzes an der Kaufläche; die infolge der Abnutzung der Zähne bis etwa zum 7. Lebensjahr sichtbare Bohne dient der Altersbestimmung von Pferden.
 

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Boh|ne, die; -, -n [mhd. bōne, ahd. bōna, viell. verw. mit ↑Beule u. eigtl. = die Geschwollene]: 1. a) (zu den Schmetterlingsblütlern gehörende) [kletternde] in Gärten gezogene Pflanze, deren Samen zu mehreren in länglichen, fleischigen Hülsen sitzen: blühende -n; die -n ranken an Stangen; -n ziehen, anbauen; b) die als Gemüse verwendete Frucht der ↑Bohne (1 a): grüne -n; -n pflücken, ernten, abziehen; c) nierenförmiger Samen der ↑Bohne (1 a): weiße, dicke -n; gebackene -n (Kochk.; Gericht aus Bohnen mit gepökeltem Schweinefleisch, braunem Zucker od. Sirup u. Gewürzen, das im Ofen gebacken wird); *blaue B. (scherzh. veraltend; Gewehrkugel; nach der Farbe des Bleis): Man kommt ins Gedränge, und schon hat man eine blaue B. im Arm (Döblin, Alexanderplatz 250); nicht die B. (ugs.; überhaupt nicht; im Hinblick auf die Wertlosigkeit der einzelnen [als Spielgeld verwendeten] Bohne 1 c): das interessiert mich nicht die B.; dass ich von den ganzen Faschismustheorien nicht die B. verstehe (Merian, Tod 14); die ... Banker haben von Nukleotiden und Elektrophorese nicht die B. Ahnung (Spiegel 34, 1985, 152); -n in den Ohren haben (ugs.; nicht hinhören, wenn jmd. etw. sagt). 2. kurz für ↑Kaffeebohne: -n rösten, mahlen; sie zählt die -n für den Kaffee ab.

Universal-Lexikon. 2012.

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